Jugendliche können in ihrer Entwicklung durch verschiedene Formen von Gewalt, Vernachlässigung, aber auch durch fremdschädigende oder selbstschädigende Verhaltensweisen gefährdet sein. Das Jugendalter stellt hierfür eine besonders sensible Phase dar. Es ist eine Zeit massiver körperlicher, emotionaler und sozialer Veränderungen, die Suche nach der eigenen Identität ist die vorrangige Entwicklungsaufgabe. Für Fachkräfte der Jugendhilfe ist es im Rahmen dieser Veränderungsprozesse nicht leicht, alterstypisches Risikoverhalten von Gefährdungslagen abzugrenzen. Fachkräfte müssen einschätzen, welche Problemverhaltensweisen Unterstützung für Jugendliche und ihre Familien erforderlich machen und wie intensiv diese Hilfen ausgestaltet sein sollten. Schwierig kann es auch sein, gefährdete Jugendliche in geeignete und erforderliche Hilfen zu vermitteln.
Im Rahmen dieser Fortbildung soll ein Überblick über altersgemäße Entwicklungsaufgaben, neurobiologische Veränderungen, Risikoverhalten sowie mögliche Gefährdungslagen von Jugendlichen vermittelt werden. Eine strukturierte Einschätzung von Gefährdungen im Jugendalter wird vorgestellt. Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt sowie anderen Fachdiensten in Gefährdungsfällen werden diskutiert. Beurteilungsprobleme sowie geeignete Hilfe- und Schutzkonzepte können anhand von eigenen Fallbeispielen der Teilnehmenden erörtert werden.
Ziele
- Spezifische Veränderungen im Jugendalter kennen
- Gefährdungsformen im Jugendalter kennen
- Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen kennen
- Geeignete Hilfen bei Gefährdungen von Jugendlichen kennen
Methoden
- Impulsreferate
- Arbeit im Plenum und in Kleingruppen
- Bearbeitung eigener Fallbeispiele
Inhalte
- Entwicklungsaufgaben des Jugendalters
- Körperliche, emotionale, soziale und neurobiologische Veränderungen
- Gefährdungsformen im Jugendalter
- Wege zur Beurteilung von Gefährdungen im Jugendalter
- Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen zur Abwendung von Gefährdungen
- Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt sowie Fachdiensten bei Gefährdungslagen von Jugendlichen
- Hilfekonzepte zur Abwendung von Gefährdungslagen
- Eigene Fallbeispiele können bearbeitet werden